Isabel Conen führt das elterliche Bestattungsinstitut aus Krefeld-Verberg in der fünften Generation mit viel Leidenschaft und Feingefühl fort.

Es ist ein sonniger Augusttag in Verberg. In einer gepflegten Hofanlage an der Heyenbaumstraße zieht eine schwarze, edle Kutsche mit zwei angespannten Rappen die Blicke der Vorbeikommenden auf sich. Erst beim zweiten Hinschauen nimmt man wahr, dass es sich nicht um eine Kutsche handelt, die zu einer vergnüglichen Ausfahrt durch die umliegenden Felder einlädt.

Es ist die Bestattungskutsche aus dem Besitz der Familie Conen, die mittlerweile in der 4. Generation das gleichnamige Bestattungsunternehmen führt. Das historische Erbstück gehörte einst Albert Conen, dem Urgroßvater des heutigen Inhabers Heinzwerner Conen. Nächstes Jahr feiert das Familienunternehmen 135-jähriges Bestehen, und Heinzwerner und Edith Conen wissen bereits heute, dass es auch über den 150. Geburtstag hinaus Bestand haben wird – dank der Nachfolge von Tochter Isabel. Die 28-Jährige aparte, zarte Frau mit den zurückgebundenen blonden Haaren und dem verbindlichen Lächeln hat einen ungewöhnlichen Berufsweg eingeschlagen. Es ist ein Weg, der stetig von Trauer begleitet wird und für sie doch so viel Positives bereithält. „Es ist einfach erfüllend, wenn man nach einer Beisetzung von den Hinterbliebenen als Feedback bekommt, dass alles sehr schön war“, betont die Juniorchefin, die schon als Teenager ihren beruflichen Weg vor sich sah.

„Wenn man viel gesehen, viel erreicht und viel gefühlt hat und das Leben ohne Krankheit zu Ende geht, kann man von einem erfüllten Sterben sprechen.“

Isabel Conen

Als 18-Jährige eröffnete sie ihren Eltern, dass sie ein Praktikum bei einem Bestatter machen wolle. Heinzwerner und Edith Conen waren darüber nicht verwundert, schließlich gehörte ihr Beruf immer auch zum Leben der beiden Töchter dazu. Gedrängt haben sie sie aber nicht. Im Gegenteil, wie Edith Conen betont: „Wir haben beiden deutlich gemacht, dass es auch andere Berufe gibt.“ Isabel Conen ergänzt: „Rückblickend war mir immer wichtig, dass es keinen Druck von meinen Eltern gab.“ Während ihre jüngere Schwester Larissa Industriekauffrau wurde, begann Isabel 2011 nach einem Praktikum bei einem großen Bestattungsunternehmen in Hamburg-Blankenese dort ihre dreijährige Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Damals war sie noch eine von wenigen jungen Frauen, denen man die Arbeit in diesem körperlich anstrengenden Gewerbe zutraute. Aber sie zeigte Willen, Können und „Anpacker“-Qualitäten. Isabel Conen wurde prompt übernommen und blieb weitere dreieinhalb Jahre an der Elbe. „Dann spürte ich, dass ich wieder zurück nach Krefeld musste“, erzählt sie.

Die ersten sechseinhalb Jahre im Berufsfeld des Bestatters ließen Isabel Conen menschlich wachsen und erkennen, dass sie am richtigen Platz ist. Sie reiste sogar nach Varanasi, in die spirituelle Hauptstadt Indiens, und ins indonesische Sulawesi. „Ich wollte mir dort unbedingt die Bestattungsformen anschauen, die auf den ersten Blick zwar etwas abschreckend, aber auch sehr interessant sind“, erzählt sie und betont: „In Sulawesi spielt das Sterben während des ganzen Lebens eine große Rolle. Die Familien sparen ein Leben lang, um eine pompöse Beerdigung ausrichten zu können.“

Zuhören – eine wichtige Eigenschaft
Die junge Frau, die schon in der Schule immer Schwächeren geholfen hat und eher ihre Freunde fragt, ob es ihnen gut geht, bevor sie über sich selbst redet, ist ein Mensch, der gerne gibt – sei es Trost, Freude oder einfach nur Zeit zum Zuhören. Dies ist nur eine besondere und besonders wichtige Eigenschaft von Isabel Conen, gepaart mit Verständnis für das Leid der Trauernden, einer bestärkenden und wegweisenden Haltung als Ratgeberin und der Fähigkeit, flexibel zu sein und Stress auszuhalten. Genau das sind auch die Markenzeichen des Familienunternehmens, das neben den Eheleuten Conen und Tochter Isabel aus Mitarbeiter Torsten Alexander besteht und von den Kunden für seine persönliche und herzliche Umgangsweise geschätzt wird.

Als Bestattungsfachkraft übernimmt Isabel Conen sämtliche Aufgaben. Dazu gehört die Planung verschiedenster Bestattungsformen wie die klassische Erdbestattung, aber auch See, Fluss-, Luft- und Baumbestattungen, um nur einige zu nennen. Von Hinterbliebenen sehr geschätzt wird die Möglichkeit, ein Erinnerungsschmuckstück mit dem Fingerabdruck des Menschen, den man verloren hat, anfertigen zu lassen. „Schön ist es auch immer, wenn sich besondere Interessen der Verstorbenen in die Trauerfeier integrieren lassen, zum Beispiel, wenn Pferdeliebhaber ihren letzten Weg in unserer historischen Kutsche antreten dürfen.“

In all ihrem Tun erkennt man die Leidenschaft und den Perfektionismus von Isabel Conen: in der Würde beim Herrichten der Verstorbenen, bei der Bündelung verschiedener Standpunkte der Hinterbliebenen und in der Kreativität bei der Dekoration und Durchführung von Trauerfeiern. Die freundlichen und modernen Räumlichkeiten in Lindgrün und Weiß bieten darüber hinaus einen Trost spendenden äußeren Rahmen für die liebevolle Gestaltung des Unvermeidlichen. Wenn Isabel Conen über den Tod und das Sterben spricht, spürt man eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die sie schon als Kind ausgezeichnet haben.

Sie pflegen einen offenen, unverkrampften Umgang mit dem Tod: Isabel und Heinzwerner Conen

Isabel Conen ist glücklich in ihrem Beruf, in dem sie täglich ihre vielseitigen Talente ausleben kann. Das erkennen auch die Kunden. Viele Dankesbriefe zeigen, dass es ihrer Familie gelingt, den letzten Weg zu einem ganz persönlichen, individuellen Abschied zu gestalten, der von Zuversicht und Würde getragen ist. Sowohl den Seniorchefs als auch der Juniorchefin ist es wichtig, „dass sich unsere Gesellschaft auch in Zukunft ihre Bestattungsmoral und eine würdevolle Bestattungskultur erhält. Es gibt Dinge, die wir nur einmal tun. Abschiednehmen gehört leider dazu. Deshalb sollte es im würdevollsten Rahmen passieren, den man sich nur vorstellen kann.“
Traditionell wie die Trauerkutsche, aber gleichzeitig modern wie das Online-Gedenkportal auf der Internetseite, geht das Bestattungshaus Conen mit der künftigen Chefin Isabel in die 5. Generation.

Bestattungen Conen
Heyenbaumstraße 118, 47802 Krefeld
Moerser Landstraße 359, 47802 Krefeld
Telefon: 02151-563529 (rund um die Uhr)
info@conen.eu | www.conen.eu

Über den/die Autor/in: Petra Verhasselt

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Tags: , , , , 0 Kommentare on Bestattungen Conen – Das „Geben“ als GabeVeröffentlicht am: 1. September 2020Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023963 WörterGesamte Aufrufe: 503Tägliche Aufrufe: 35 Minuten Lesezeit

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