Kinderarmut ist ein wachsendes Problem – bundesweit, aber auch in Krefeld, wo jedes vierte Kind aus schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen kommt. Andere Gruppen sind ebenso betroffen: Migrantenkinder, die mit Sprachbarrieren konfrontiert werden. Kinder mit geistiger, körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung, die deswegen nicht ausreichend am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen können und den Anschluss verlieren.
„Das wollen wir so nicht länger hinnehmen, und so haben wir 2019, initiiert durch Siegfried „Siggi“ Busch, mit gleichgesinnten Freunden und Bekannten den gemeinnützigen Verein Kengerdruum Krieweel e.V. auf die Beine gestellt“, berichtet Gründungs- und Vorstandsmitglied Antje Ditz. Der Verein mit dem Mundart-Namen, der auf Hochdeutsch „Kindertraum Krefeld“ bedeutet, stellt die Bedürfnisse und Notlagen von Kindern in der eigenen Stadt in den Mittelpunkt, er will Träume wahr machen und damit Lebensmut stärken, erklärt Ditz: „Wir geben bewusst kein Geld in Familien oder Organisationen. Vielmehr entwickeln wir Projekte, die wir immer persönlich eng betreuen – nachhaltig und gern über längere Zeiträume, um keinen Aktionismus zu betreiben. Dadurch zeigen wir Kindern, dass sie wichtig und wertvoll sind.“
In der kurzen Vereinshistorie konnten bereits zahlreiche Kinderträume erfüllt werden: Mit Alpakas einmal im Monat auf Wanderung gehen, an Sprayer-Workshops mit echten Profis teilnehmen, in Schlagzeugkursen coole Drum-Soli spielen lernen, kreativ Filzen und Batiken im Haus der Seidenkultur oder gesund und genussvoll Kochen bei ChrisPy Cooking. Eine enge Zusammenarbeit besteht seit längerer Zeit mit der Bodelschwingh-Schule. Für das Kinderheim Marianum wurde in den Sommerferien ein Programm auf die Beine gestellt. Und für den Kinderschutzbund wurden in Corona-Zeiten Lernmaterialien und zahlreiche Tablets angeschafft.
“Wir entwickeln Projekte, die wir immer persönlich eng betreuen – nachhaltig und gern über längere Zeiträume, um keinen Aktionismus zu betreiben. Dadurch zeigen wir Kindern, dass sie wichtig und wertvoll sind.“
Antje Ditz
„Wir wollen schnelle und unbürokratische Hilfe leisten. Jeder Euro kommt direkt bei den lokalen Projekten an“, schildert uns Priyantha Pelster vom Vorstand. „Neben unseren rund 30 Mitgliedern, die einen Jahresbeitrag von jeweils 100 Euro leisten, sind es vor allem namhafte und kleinere Unternehmen, die uns finanziell unterstützen oder uns Teile ihres Warenangebots überlassen. Ganz wichtig ist uns der offene und vertrauensvolle Austausch. Wir suchen Kooperationen mit anderen Vereinen, Unternehmen und Institutionen. Dadurch können wir uns gegenseitig viel besser verstehen und helfen. Wir sollten alle noch vielmehr zusammenrücken.“
Beim Gespräch mit beiden Vorstandsmitgliedern spürt man die positive Energie, den Optimismus und den beherzten Willen, stetig weitere Projekte für Kinder umzusetzen. Aber auch Ehrenamtler haben ihre Grenzen – finanziell und zeitlich. Deshalb wünscht sich der Verein weitere Mitglieder. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen, den regelmäßigen Treff zu besuchen, der jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr bei Gleumes an der Sternstraße stattfindet.
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