Ein Kölner ist stolz, Kölner zu sein. Eine Dortmunderin, Dortmunderin zu sein. Und gebürtige Düsseldorfer würden auf die Frage nach ihrer Herkunft immer stolz die Landeshauptstadt nennen. Und wir Krefelder? Drucksen meist ein wenig mit der Antwort herum. „Ich komme aus Krefeld, ähm, das ist bei Düsseldorf“ oder „Puh, kennst du wahrscheinlich nicht. Liegt in der Nähe von Duisburg“. Dabei ist Krefeld mit rund 230.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nun wirklich kein Kaff. Dem internalisierten Minderwertigkeitskomplex der hiesigen Bevölkerung entkommen wir gerade Stückchen für Stückchen – getrieben durch das Engagement einer jungen Generation, die ihr pessimistisches Erbe nicht angenommen und stattdessen die Suche nach Impulsen für eine neue Heimatliebe begonnen hat.
Ein Lifestyle-Phänomen, das in allen Ruhrpott- und Niederrheingroßstädten schon lange kultiviert ist, sind lokale Streetwear-Labels. In Krefeld hat es eine Weile gedauert, bis dieser Trend auch hier Fuß fassen konnte. Aber mit PONZ gesellt sich nun schon das zweite seiner Art in den Krefelder Einzelhandel. Entwickelt wurde die Marke von Fabian Hans, Sebastian Hanke und Dennis Zimmermann mitten in der Pandemie. „In Dortmund gab es eines der ersten heimatbezogenen Labels. Damals konnte ich mir noch nicht vorstellen, dass es dafür in Krefeld ’nen Markt gibt. Aber irgendwann hat man gemerkt, dass die Jugend wieder mehr Heimatliebe entwickelt“, beschreibt Fabian Hans, der im „normalen Leben“ als Datenanalyst arbeitet.
Wichtig war den drei Jungs von vornherein ein doppelt erkennbarer Krefeld-Bezug: Sowohl der Markenname PONZ (von Ponzelar) als auch die durchgängig „krieewelschen“ Produktbezeichnungen stehen für ein ganz eigenes Stück Stadtkultur. „Wenn man nach Köln schaut, ist es an der Tagesordnung, dass jeder ein bisschen Platt spricht. Das möchten wir auch hierher zurückbringen. Denn die Mundart macht Krefeld einzigartig“, erklärt Fabian weiter.
Mit ihrer ersten Kollektion, die bei Sebastians Arbeitgeber per Siebdruck produziert und vor wenigen Monaten erstmals online präsentiert wurde, haben die drei PONZler ihren Markenkern definiert und einen Grundstein für die weitere Arbeit gelegt. Nun wird an der Sommerkollektion und einer ersten Kollaboration mit dem Schlachthof gearbeitet. Denn die drei Jungs möchten nicht „einfach Klamotten machen, sondern Krefeld etwas zurückgeben“. Beginnend mit dem bekannten Nachtclub sollen künftig regelmäßig Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Gastronomien unterstützt werden, die Krefeld lebenswert und besonders machen. Die Art der Zusammenarbeit wird mit jedem Kooperationspartner individuell besprochen. Kernidee ist es, mit dem Erlös limitierter Kollektionen den jeweiligen Kooperationspartner zu unterstützen – in Form einer Gewinnbeteiligung oder auf andere Art und Weise. Im Fall des Schlachthofs wird es auf Wunsch des Betreibers Kolja Amend eine exklusive Party zur Wiedereröffnung geben. Das Shirt soll am 18. Juni in den Handel gehen. Die Preorder-Phase des Kollabo-Shirts startet am 18. Juni unter www.ponzkr.de
Für die kommenden Monate haben Fabian, Sebastian und Dennis auch schon einige weitere Partner im Kopf – unter anderem die Gaststätte Gleumes. Auf lange Sicht können sie sich aber auch vorstellen, Vorschläge entgegenzunehmen. Wir freuen uns, dass die PONZler zu den ersten Mitmachern unseres Webshops gehören! Und wer weiß, vielleicht verlässt früher oder später auch eine kredo-Kollektion die Siebdruckmaschine. Was das Motto unserer Arbeit angeht, sind wir uns mit den drei Jungs nämlich absolut einig: Kin plaats wie to huus!
PONZ Krieewelsche Streetwear
Buschstraße 74 47800 Krefeld
Telefon: 0176-61997974
www.ponzkr.de
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