DAS NEUE NATURKOST-BISTRO AUF DEM SÜDWALL

Pastellfarbene Gemüse- und Obstsorten auf dem Ladenfenster des alten Musik Fischer-Hauses sind ein neuer Blickfang auf dem Südwall. Doch was verbirgt sich dahinter? Beim Betreten des kleinen Lokals fällt sofort die unaufdringliche Ausstattung auf: Holztische und -stühle, gepaart mit dezenten Kissen und frischen Wildblumen in Eisteeflaschen. Wer weiter durch das Lokal geht, entdeckt zudem einen kleinen Garten. Alles wirkt leicht und natürlich – genauso wie sich die Wochenkarte liest: natürlich, grün und vor allem Bio.

Essen, das guttut

In der Botanik sind Verbenen, die zur Familie der Eisenkrautgewächse gehören, nicht nur als Zier-, sondern auch als Heilpflanze bekannt. Eine Pflanze, die den Menschen guttut. Diese Assoziation fand Anja Hünicke, Inhaberin des neuen Restaurants, für ihre neue Bio-Küche absolut passend: „Mit dem Zusatz ‚eat green‘ wollte ich die Ausrichtung des Restaurants zudem unterstreichen“, sagt die herzliche 57-Jährige.

Ganz neu ist die Gastronomie für die gelernte Bankkauffrau nicht mehr. Bereits im Biomarkt Sonnentau hatte Hünicke als langjährige Mitarbeiterin einen Mittagstisch initiiert und selbst gekocht: „Meine Idee war es, immer nur ein Mittagsgericht anzubieten, damit sich die Kunden und Kundinnen mal darauf einlassen, etwas Neues zu probieren“, erzählt Anja, der der Erfolg schnell recht gab: „Das größte Kompliment war und ist es, wenn Leute das Mittagessen einfach blind bestellen, weil sie wissen, dass es ihnen sowieso schmeckt.“

Kleine Karte, großer Geschmack

Verbene_Anja_Hünicke_Porträt

Das Konzept hat die Krefelderin in ihr eigenes Restaurant mitgenommen, das im Juni 2023 am Südwall eröffnet hat. Von Montag bis Freitag gibt es im „Verbene“ jeweils ein Mittagsgericht – immer mit frischem, leckeren Bio-Gemüse. Allein das Lesen der Wochenkarte lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen: Ein Sommer-Salat aus Couscous, frischem Blattspinat, Zucchini und Erbsen mit Salzzitronen-Dressing und gebratenen Kürbiskernen findet sich dort genauso wie Kokos-Curry mit Mangold und Frühkartoffeln, Rübchen-Pickles und Chapati-Brot. Das klingt nicht nur gut, sondern schmeckt auch hervorragend. Neben den Mittagsgerichten runden Wraps, Salate, Tartes und Kuchen das Angebot ab.

Bei der Zusammenstellung ihrer Gerichte orientiert sich Anja vor allem an der Saison: „Mir ist es wichtig, saisonale Produkte zu verwenden. Die Gerichte sind alle vegetarisch, meist auch vegan und werden alle hier vor Ort selbst gemacht.“ Jede Kartoffel schält die Krefelderin selbst. Jedes Spinatblatt wird händisch von der Erde befreit: „Genau das ist für mich Essen. Eine wertschätzende Auseinandersetzung mit den Lebensmitteln.“

Ein Ort für alle

Mit ihrem eigenen Restaurant wollte Anja aber nicht nur die Möglichkeit bieten, eine ausgewogene Mittagsmahlzeit für alle anzubieten, sondern auch einen Ort des Zusammenkommens zu etablieren. „Ich habe viel Kontakt zu geflüchteten Menschen und mitbekommen, wie traurig es viele macht, wenn sie alleine essen müssen“, erzählt sie. Ursprünglich habe sie sich für ihr Lokal einen großen Tisch gewünscht, an dem alle gemeinsam Platz nehmen können. Bei der Besichtigung der Räumlichkeiten war dann zwar klar, dass aus dem großen Tisch mehrere kleine werden. Die Grundidee ist aber geblieben: „Das Essen soll hier gemeinsam genossen werden.“ Und der Traum vom großen Tisch ist auch noch nicht ganz ad acta gelegt.

Bei der Einrichtung hat sich die Krefelderin stark mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. So sind die Holzbänke zum Beispiel aus alten Schränken des vorherigen Ladenlokals entstanden. Auch die Tische und Stühle sind recycelt. Der gesamte Innenausbau wurde mit bereits exis- tierenden Materialien umgesetzt. Die pastellfarbenen Accessoires, die Schaufenstergestaltung und Innenraum optisch miteinander verbinden, spiegeln die Leichtigkeit des Konzeptes und des Essens, das hier mit viel Liebe zubereitet wird. Eine echte Auszeit für die Mittagspause!

Über den/die Autor/in: Sarah Weber

Einen Kommentar hinterlassen

Dazugehörige Tags

Tags: , , , , , 0 Kommentare on Grün. Gemütlich. Verbene.Veröffentlicht am: 5. September 2023Zuletzt bearbeitet: 5. September 2023608 WörterGesamte Aufrufe: 546Tägliche Aufrufe: 13,3 Minuten Lesezeit

Ähnliche Beiträge

Unsere aktuelle Ausgabe online lesen

Du möchtest das kredo-Magazin lesen, aber es muss nicht die Print-Version sein? Hier kannst Du Dir die neueste Ausgabe als PDF im Ganzen ansehen und kostenfrei herunterladen.

Teile diese Story

Wir kennen KrefeldWir glauben an KrefeldUNSER KREDO – KREFELD AUS ÜBERZEUGUNG

Titel

Nach oben