Ich bin dann mal weg …

Manchmal muss man einfach seinen Träumen folgen, und genau das hat der bekannte Krefelder Weinhändler Norbert Pohl getan. Nach einer langen und erfolgreichen unternehmerischen Karriere ist Pohl auf eine unvergessliche Reise gegangen. Als Weinfachmann mit einer tiefen Liebe für Italien und seine edlen Tropfen, ließ er sich, einem langgehegten Wunsch folgend, durch unser vielseitiges Nachbarland treiben. Nach drei Monaten auf dem Rad und 6.100 Kilometern auf dem Tacho landete er wieder zu Hause in Krefeld. Doch die nächste Etappe reift schon heran…

„Bereits während meiner Ausbildung zum Weinfachmann verbrachte ich über zwei Jahre auf einem bezaubernden italienischen Weingut zwischen Florenz und Siena“, berichtet uns der ehemalige Inhaber von Ausgesuchte Weine. „Dort lernte ich nicht nur die Sprache, alles über die Kunst des Weinanbaus und die Weinherstellung, sondern auch die Schönheit und den Charme Italiens kennen. Ich schätze die italienische Kultur, die Landschaften, die herzliche Gastfreundschaft und natürlich den guten Wein.“

Über die Jahre knüpfte Norbert Pohl enge Freundschaften mit zahlreichen italienischen Winzern, von denen viele zu seinen zuverlässigen Lieferanten wurden. Diese Verbindungen und seine tiefe Verbundenheit mit Italien waren die treibende Kraft hinter seiner außergewöhnlichen Idee: Die Fahrradtour allein durch Italien!

„Während der Coronazeit und mit Blick auf die nahende Geschäftsübergabe reifte meine Entscheidung für eine persönliche Abschiedstour bei allen Weingütern, die ich über die Jahrzehnte kennen und schätzen gelernt hatte. Als dann das 14-gängige Traum-E-Bike mit Spezialgetriebe, Riemenantrieb und Doppel-Akku mit 1.250 Watt Leistung vor mir stand, war alles klar.“

Nur wenige Wochen dauerten die Vorbereitungen, 50 Kilo Gepäck waren in Reisetaschen verstaut und ein zusätzliches Navigationsgerät installiert. Per Auto-Shuttle begleitete ihn seine Freundin zum Startpunkt Meran. Am 11. April startete Norbert Pohl seine „Tour de Italia“ zunächst zum malerischen Gardasee. Zu seinen Etappenzielen zählten bekannte Namen wie Bozen, Bologna, Rom, Napoli und die Amalfi-Küste bis zum südlichsten Punkt Marina di Leuca. Später ging es wieder Richtung Norden an der Ostküste mit Etappenzielen in Otranto, Brindisi, Orvieto und Venedig. Zwei der vielen Highlights waren die Höhlenstadt Matera in der Provinz Basilikata, die zum UNESCO-Welterbe zählt und das „Tal der Giganten“, wo man zwar keine Menschenseele, dafür aber bis zu 1.000 Jahre alte Olivenbäume findet.

Norbert Pohl hatte seine Reise gut geplant, aber auch genug Raum für spontane Erlebnisse gelassen. Nicht selten nutzte er die Gelegenheit, bei befreundeten Winzern Halt zu machen und die Gastfreundschaft Italiens hautnah zu erleben. „Jede Tagesetappe wurde abends mit einem landestypischen Gericht in zumeist kleinen charmanten Lokalen belohnt, natürlich mit dem entsprechenden Tropfen. Zeit auch, um die täglichen Eindrücke nochmal Revue passieren zu lassen oder ins Reisetagebuch zu schreiben“, freut sich der ambitionierte Radbummler. Verdient auch, weil das tägliche Ab- und wieder Aufsatteln des Gepäcks jeweils mindestens eine Stunde in Anspruch nahm. „Bei meiner einzigen Panne waren ausgerechnet beide Reifen gleichzeitig platt. Nach drei Stunden hatte ich den Schlauchwechsel geschafft“, berichtet er nicht ohne Stolz. „Spannend waren auch Steigungen bis zu 18 Prozent. Noch spannender dann die Schussfahrten, wo das Rad schon mal über 60 Stundenkilometer schnell wird. Ansonsten waren die einsamen stundenlangen Fahrten durch Olivenhaine ein Genuss und schon fast meditativ.“

Die Ankunft in Langenlois in Österreich lag so gut im Zeitplan, dass Norbert Pohl auf dem Heimweg noch sieben Winzer in Deutschland besuchte und sich auch dort persönlich verabschiedete. Am 9. Juli erreichte er schließlich Krefeld – zwar ohne gelbes Trikot, dafür gesund und fit und mit einem riesigen Koffer voller Impressionen sowie tausenden Fotos.

Schon jetzt hat Norbert Pohl seine nächste Tour fest im Blick. Dann soll es ihn auf den Spuren des französischen Weins durch das bezaubernde Frankreich führen. Auch dort möchte er mit dem Fahrrad Weingüter besuchen und noch tiefere Einblicke in die Kunst des Weinanbaus gewinnen. Für Norbert Pohl war es nicht nur ein Abschied von alten Wegen, sondern auch der Beginn eines neuen Kapitels, in dem er seine Leidenschaft für den Wein und das Reisen in perfekter Harmonie miteinander vereint. Die geschäftlichen Ambitionen legt er dennoch nicht ganz beiseite. Als Berater wird er in den nächsten zwei Jahren dem neuen Geschäftsinhaber Sebastian Kaiser und seinem Team zur Seite stehen und gewährleisten, dass man weiterhin nur „Ausgesuchte Weine“ erhält.

„Ausgesuchte Weine“

Am Hohen Haus 2
47799 Krefeld

Anrather Straße 297
47807 Krefeld

ausgesuchte-weine.de