Dass Social Distancing in den heimischen vier Wänden und kulinarische Ausflüge in die weite Welt einander nicht ausschließen, beweist seit einigen Monaten das junge Slow-Food-Unternehmen „Kanna Kanna“ mit Spezialitäten aus Sri Lanka und begeistert damit über die Stadtgrenzen von Krefeld hinaus.

Dass Social Distancing in den heimischen vier Wänden und kulinarische Ausflüge in die weite Welt einander nicht ausschließen, beweist seit einigen Monaten das junge Slow Food-Unternehmen „Kanna Kanna“ mit Spezialitäten aus Sri Lanka und begeistert damit über die Stadtgrenzen von Krefeld hinaus. Auf Vorbestellung gekocht und als Fertigmenüs zu bestimmten Zeiten abholbereit, stehen dabei Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund. Wir haben uns die Philosophie von „Kanna Kanna“ erklären lassen, das Auslieferungsprinzip getestet und exotische Gerichte gekostet.

„Unser System ermöglicht es uns, die Menschen an die kleinen Dinge zu erinnern, die dazu beitragen, mehr im Einklang mit der Umwelt zu leben“, fasst Geesha Türk ihre Geschäftsidee, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Sven im Frühjahr aus der Taufe gehoben hat, zusammen und fügt mit charmantem Lächeln hinzu: „Und sie lieben unser Essen!“ In einer sri-lankischen Familie in England aufgewachsen, lebt und liebt sie deren Küche. Diese Leidenschaft teilt das Ehepaar, das sich auf der Insel im Indischen Ozean kennenlernte, als sich beide dort beruflich niedergelassen hatten. Zwei Söhne und mehrere Jahre in Südamerika später, führte Geeshas Job in einem großen Consultingunternehmen die Türks erstmals gemeinsam nach Deutschland. Später zogen sie nach Krefeld, in Svens Heimatstadt.

„Wir haben uns schon oft als Selbstständige neu erfunden und unser eigenes Business hochgezogen. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Fragen und Themen haben wir nun ,Kanna Kanna‘ entwickelt“, berichtet der Seidenstädter. Dazu gehört allem voran der schonende Umgang mit Ressourcen in all seinen Facetten. „Wir möchten das Gegenteil eines Pizzaservices sein. Deswegen kochen wir nur so viel, wie wirklich benötigt wird, kaufen entsprechend ein, sparen Kühlkapazitäten – und damit Energie – und werfen keine Lebensmittel weg wie in der ,ad hoc‘-Gastronomie“, beschreibt Sven Türk die Basis seines Betriebs. Hiervon ausgehend, entwickelt sich alles weiter: Jeden Mittwoch wird auf der Homepage und auf der Facebookseite von „Kanna Kanna“ die Speisekarte für die darauffolgende Woche veröffentlicht. Die veganen und nicht-veganen Menüs werden immer donnerstags gekocht. Geesha zaubert singhalesische Delikatessen, Sven hat ein Händchen für Rezepte der Tamilen. Um bestellen zu können, ist eine Registrierung als Kunde notwendig, für die nur eine minimale Angabe von Daten nötig ist. Man wählt bis zum Dienstag das gewünschte Gericht und den bevorzugten Auslieferungsort. Denn hier steckt weitere Innovation im Detail.

Fertigmenüs der kurzen Wege
Über Nacht gekühlt, werden die Menüs freitags ausgeliefert. Da Geesha und Sven Türk ohne weitere Angestellte auskommen, ist es ihnen allerdings nicht möglich, alle Kunden einzeln anzufahren. „In Form eines solidarischen Prinzips haben wir neun Abholpunkte in Krefeld und einen in Kempen, die wir zentral beliefern. Dort werden die Gerichte weiter kühl gehalten, bis sie abgeholt werden. Das bringt unseren Partnern neue Kunden, und sie geben uns sehr gutes Feedback“, beschreibt der Weinbau-Ingenieur, der bereits im Studium gastronomische Erfahrungen mit einem Catering-Service sammeln konnte. Seine Frau, ebenfalls Ingenieurin, jedoch der Luft- und Raumfahrt, rundet das Konzept ab: „Wir möchten nicht nur so wenig Abfall wie möglich bei den verwendeten Lebensmitteln produzieren, sondern auch Plastik vermeiden, wo wir können. Deswegen verwenden wir Bioverpackungen aus Zuckerrohr.“ Diese können ganz einfach und ohne schlechtes Gewissen in der braunen Tonne entsorgt werden.

Biologisch und regional, wann immer es geht
Nun heißt es aber: „Kanna Kanna!“, was in der Sprache der Singhalesen so viel heißt wie: „Guten Hunger!“ Schon beim Abholen kitzeln die verschiedenen Aromen in der Nase und lassen die Vorfreude auf das Verzehren wachsen. Seit September verwenden die Türks Fleisch von einem Wachtendonker Schlachtbetrieb für Natur- und Bio-Fleisch. „Dabei achten wir darauf, dass unser Angebot kein Luxusprodukt wird, es soll erschwinglich und seinen Preis wert sein“, erläutern die Gastronomen und weisen darauf hin, dass gewisse Ingredienzien wie Reis und landestypische Gewürze bei sri-lankischen Köstlichkeiten jedoch immer importiert werden müssen. Dennoch sei das Fernziel, Schritt für Schritt der Nachhaltigkeit näher zu kommen.

Diese Geisteshaltung und deren Umsetzung bringen Geesha und Sven Türk ihren Kunden gerne in Promotion-Aktionen an den Abholstationen näher und stehen Rede und Antwort zu allen Fragen rund um „Kanna Kanna“. In diesem Sinne: Greifen Sie zu und lassen Sie es sich schmecken!

Kanna Kanna
Geesha und Sven Türk
Südstraße 51, 47798 Krefeld
Tel.: 0152 3218 1306
www.kannakanna.de
E-Mail: feedme@kannakanna.de
Facebook: facebook.com/kannakanna.de
Instagram: @kannakanna.de

Über den/die Autor/in: Christine Lauter

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Tags: , , , , , 0 Kommentare on Kanna Kanna – Slow-Food aus Sri-LankaVeröffentlicht am: 13. Oktober 2020Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023742 WörterGesamte Aufrufe: 233Tägliche Aufrufe: 13,9 Minuten Lesezeit

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