Im dritten und vorerst letzten Aktionsjahr zieht das Residenzprogramm für urbane Kunst und Stadtforschung, TRANSURBAN Residency, in die Kulturregion Niederrhein. In Duisburg und Krefeld wird der Wandel innerstädtischer Räume auf ausgewählten Flächen hinterfragt, inszeniert und experimentell erprobt. Grundlage der Aktionen sind Wünsche und Bedürfnisse der Stadtbevölkerung im Zusammenhang mit dem urbanen Raum der Gegenwart und Zukunft:
Was macht den öffentlichen Raum lebenswert und wie lässt er sich über Stadtgrenzen und Disziplinen hinweg denken und gestalten?
In Krefeld eignet sich die TRANSURBAN Residency auf Initiative von und in Kooperation mit dem freischwimmer e. V. einen Abschnitt des zugeparkten Westwalls an und postuliert dort das Ende der autogerechten Stadt. Hier stehen Gestalt und Funktionen, die Verkehrsräume im Sinne der Mobilitätswende erfüllen müssen, die Rückgewinnung von Flächen des ruhenden Verkehrs für die Stadtgesellschaft sowie die Potenziale einer solchen Umgestaltung für Klima und Freizeitleben im Mittelpunkt.
In Kollaboration mit Studierenden und Dozent:innen der Fachhochschule Aachen, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, dem freischwimmer e. V. sowie Architekt:innen und Künstler:innen des europäischen Netzwerks Constructlab schaffen die Projektverantwortlichen der TRANSURBAN Residency mitten in Krefeld ein Stück potenzielle Zukunft, bringen mit Mobitectures – mobilen Architekturen – neue Bewegungsformen und Vehikel auf den Westwall und bieten im Rahmen verschiedener Veranstaltungsformate Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema innenstädtische Mobilität an.
Verantwortlich für die Koordination des Projekts in Krefeld ist Architekt und freischwimmer-Mitglied Jan Gerits. „Ich bin gerade dabei, gemeinsam mit Georg Barringhaus von TRANSURBAN das Programm aufzustellen und überlege, welche Themen und Menschen hier einen Raum bekommen sollten. In jedem Fall möchten wir Bürgerinnen und Bürger mit Gestaltern an einen Tisch bringen. Es ist sehr wichtig, mit den Menschen zu reden, mit gezielten Fragen auf Anwohnende zuzugehen. Deshalb ist der erste Schritt eine offene Umfrage, an der man noch bis Ende Mai teilnehmen kann und deren Ergebnisse wir auf dem Westwall zeigen werden“, erzählt Gerits. Auch im Rahmen der Aktionswochen solle dann viel Raum für Austausch sein. „Es wird drei große Gesprächsrunden geben, die Stadtplaner:innen, Stadtverwaltung, Architekten und Bürger:innen im Sinne einer Podiumsdiskussion zusammenbringen.“ Ansonsten geht es den Veranstaltern vor allem um ein niederschwelliges Beleben der Westwallfläche, um die Möglichkeit, sich den Ort als etwas anderes als den versiegelten Parkplatz vorzustellen, der er heute ist. Es wird Musik- und Kulinarik-Angebote geben sowie geführte Spaziergänge, in deren Rahmen der Westwall innerhalb des städtischen Gesamtkontexts erläutert wird. Zudem findet zum Start des Projektzeitraums eine internationale Summer School mit architektonischem Fokus für Studierende statt.
Weitere vielfältige Aktionen werden in den kommenden Wochen auf der Seite der Residency sowie im Rahmen einer offiziellen Pressemitteilung in Kooperation mit der Stadt Krefeld bekannt gegeben. Wir freuen uns, als kredo Magazin Medienpartner dieses spannenden positiv-disruptiven Projekts zu sein und halten euch in den kommenden Wochen online sowie im nächsten Heft über die Aktionen der TRANSURBAN Residency auf dem Laufenden.
Mehr unter trans-urban.de/residency23 und freischwimmer-krefeld.de.
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