Gesundheit „al dente“
Manche Menschen arbeiten so vor sich hin. Andere richten sich nach bestimmten Maximen. Bei Andrea Hemmerich ist das zum Beispiel ein Zitat von Sebastian Kneipp: „Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke“, erzählt die Zahnmedizinerin vor einer dampfenden Schüssel vietnamesischer Suppe. Wir haben uns für das heutige Interview zum Essen verabredet – denn genau darum soll es gehen.
Eine etwas andere Praxis
Beim Zahnarzt schaut sich jemand meine Zähne an. Und sonst? Das Zahnfleisch? Vielleicht die Kiefergelenke? Kurz gesagt: alles, was sich in der und unmittelbar um die Mundhöhle herum abspielt. Bei Andrea ist das anders. Sie betrachtet auch den Menschen jenseits seiner Kauwerkzeuge. „Das ist meine Berufung. Ich kann mir nichts anderes vorstellen, wenn überhaupt, dann einen Blumenladen“, lacht sie. Aktuell sieht es jedoch nicht so aus, als ob sie jemals umsatteln müsste. Dass die dreifache Mutter ihre Praxis lebt und liebt, zeigt sich nicht zuletzt in ihrem eingespielten Team, dem freundschaftlichen, großen Netzwerk aus Kooperationspartnern und ihrem unterhaltsamen und sehr lebensnahen Instagram-Profil, das weit mehr ist als eine Werbeplattform für schöne Zähne. Nicht umsonst werden immer neue Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen auf die 45-Jährige aufmerksam – oder entdecken sie wieder. So wie Elâ Sürget, die als Coach für Fitness und Oecotrophologin mit eigenem Programm arbeitet und heute als Dritte im Bunde mit uns zu Tisch sitzt. Kennengelernt haben die beiden sich ursprünglich bei einem Netzwerktreffen der kredo. Ein „Match made in heaven“, da sind sich beide einig – denn Andrea weiß auch, dass das Wohl ihrer Patienten nicht zuletzt mit deren Ernährung zusammenhängt.
Ursprünglich wollte auch Elâ Zahnmedizin studieren. Während ihrer Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten lernt sie das Thema Ernährungsberatung kennen und wählt schlussendlich das Studienfach Oecotrophologie. Als Zahnmedizinische Fachangestellte und Ernährungsberaterin in der Praxis Hemmerich kann sie jetzt beide Kenntnisbereiche in der Prophylaxe verbinden.
Die Zahnräder des Körpers
„Wir versuchen, die Mundhygiene zu fördern, indem wir aufklären, wie man adäquat reinigt, gleichzeitig aber auch immer wieder mitgeben, dass der Lebensstil einen großen Einfluss auf die Gesundheit nimmt“, erklärt Elâ. „Was wir essen, bestimmt maßgeblich, wie sich Entzündungen im Körper entwickeln. Stark erhöhte Entzündungswerte gehen mit verschiedenen Krankheiten einher. Da können eine gute Mundhygiene und die richtige Ernährung vorbeugen.“ Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Beispiel hängen oft mit parodontologischen Problemen, also einer erhöhten Keimbelastung im Mund, zusammen, ebenso wie Diabetes. Zusammenhänge, um die längst nicht jeder weiß – und deren Stellschrauben den Patienten erst einmal erläutert werden müssen. „Ich habe mein Beratungs-Programm nicht umsonst ‚Rocket Science Life‘ genannt. Das ist ein sehr komplexes Thema, für das man gut ausgebildet sein muss. Meine Aufgabe ist es, aus dieser Raketenwissenschaft dann was zu machen, das für die Patientinnen und Patienten nachvollziehbar und umsetzbar ist“, sagt Elâ.
Mehr als Zucker und Karies
Zuckerkonsum, Alkohol, Fast Food und Rauchen sind die bekanntesten Faktoren, die die Mund- und somit die Gesamtgesundheit betreffen. Aber auch zu starker Verzicht kann schlecht sein und einen zahnsubstanzschädigenden Nährstoffmangel nach sich ziehen. Eine besonders wichtige Zielgruppe der Praxis sind deshalb schwangere Frauen, da diese während der hormonellen Umstellung häufig versteckte Mängel entwickeln. Der Nährstoffhaushalt im Mutterleib beeinflusst jedoch signifikant die Entwicklung des ungeborenen Kindes ebenso, wie das Risiko einer Frühgeburt. Doch keine Sorge: „Kleinigkeiten können schon sehr viel ausmachen“, beruhigt Elâ und strahlt. Man muss nur eben wissen, wie es geht.
Oft – so die Erfahrung der beiden Expertinnen – wird an den falschen Stellen optimiert. Besonders, wenn es ums Essen geht. Schon das richtige Kauen kann darüber entscheiden, wie wir bestimmte Nährstoffe aufnehmen. „Ob etwas nicht stimmt, können wir meistens schon beim Blick in die Mundhöhle unserer Patienten sehen. Zum Beispiel, weil dort Infektionen zu finden oder die Schleimhäute beschädigt sind. Da der Verdauungstrakt vom Mund bis zum Darm ein zusammenhängendes System bildet, entstehen Korrelationen, die sich oft deutlich im Mund zeigen“, erklärt Andrea.
Bei der ersten Behandlung wird deshalb stets ein umfangreicher Befund gemacht: Neben der gesamten Mundhöhle mit den Schleimhäuten und Zähnen werden auch die Kiefergelenke aufmerksam angeschaut. Hinzu kommt eine umfassende Befragung zum allgemeinen Gesundheitszustand. „Für diese Termine nehme ich mir Zeit, damit die Erstanamnese wirklich gut ist und als verlässliche Grundlage für den weiteren Weg dienen kann. Wir geben unseren Patienten bei Bedarf auch Empfehlungen mit auf den Weg, bei welchen anderen Fachexperten sie sich mal durchchecken lassen sollten.
Oft kommen erkrankte Menschen im Glauben zu Andrea, dass nur operative Eingriffe oder starke Medikamente ihren Zustand verbessern können. „Ich habe selbst einige Jahre in der Chirurgie gearbeitet. Heute arbeite ich ganz anders“, erklärt Andrea. „Ich habe umgedacht, verfahre ursachenorientiert, bin aber froh, operative notwendige Eingriffe selbst durchführen zu können. Grundsätzlich suchen wir nach Lösungen, die ohne OPs oder Medikamente funktionieren. Antibiosen verschreiben wir nur, wenn es nicht anders geht.“ Womit wir wieder beim anfangs erwähnten Leitsatz der Zahnmedizinerin wären.
Wissensdurst und Erfahrungshunger
Dass Andrea und Elâ überhaupt so arbeiten können, wie sie es tun, hängt unmittelbar mit einer weiteren Maxime der beiden Frauen zusammen: „Man lernt nie aus. Immer weiter informieren und nicht auf dem ausruhen, was wir vor Jahren mal gelernt haben“, sind sich die beiden einig. Als Vorreiterinnen in Krefeld, verbinden sich Elâs Unternehmen und die Praxis Hemmerich zu einer Oral Health Management-Kooperation mit gezielten Anamnese- und Analysetagen.
Zahnarztpraxis Dr. Andrea Hemmerich
Goethestraße 61, 47799 Krefeld
Telefon 02151 67757
praxis-hemmerich.de
Elâ Sürget
Dreikönigenstr. 159, Gebäude 44
47798 Krefeld
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