Ach, wie die Zeit vergeht… und wie sich mit ihr alles verändert! Vor knapp 50 Jahren wurde das Seidenweberhaus auf dem Theaterplatz errichtet und war schon damals umstritten. Per Preisausschreiben erhielt es seinen Namen und diente fortan als einer der wichtigsten innenstädtischen Veranstaltungsorte: Hohe Besuche von Persönlichkeiten wie George Bush und Helmut Kohl, Demos gegen die atomare Aufrüstung, Stadtfeste und Konzerte haben sich in ihm und um es herum abgespielt. Inzwischen steht der Brutalismus-Bau nach jahrelanger Verwahrlosung kurz vor dem Abriss. Und gerade jetzt erfährt das Seidenweberhaus noch einmal eine ganz besondere Zuwendung, denn: im Rahmen des Beuys-Jahres dient es einer Gruppe von rund 30 internationalen Künstlerinnen und Künstlern als gigantische Leinwand für gesellschaftskritische Street Art.
Gestern „Krefelds gute Stube“
Im Oktober 1975 steht das Seidenweberhaus nach rund dreieinhalbjähriger Bauzeit kurz vor seiner Fertigstellung. Nur drei Monate später wird es mit großem Bühnenprogramm feierlich eröffnet. Umgesetzt wurde das Projekt seinerzeit von Max Sippel, Bruno Trubert, Rolf Klein, Manfred Oppmann und Otmar Nentwig anhand eines Vorentwurfs des städtischen Bauamts, der bereits die charakteristische Wabenform vorgab.
Foto: Rudolf Brass
…heute Leinwand Sozialer Plastik
Verschiedene Künstlerinnen und Künstler haben sich unter der künstlerischen Leitung von Fredda Wouters auf den Betonmauern des Seidenweberhauses verewigt. Das bisher größte und auffälligste Werk hat das Duo TUBUKU erschaffen und dabei kunstvoll das „Hexagon“-Logo der Fassade mit aufgegriffen. Die „Silk City Gallery“ wurde prompt zum lokalen Instagram-Lieblingsmotiv. Initiiert wurde die Aktion vom Stadtmarketing im Rahmen des Beuys-Jahres.
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