Fast geräuschlos fährt Robin Husch mit dem E-Transporter auf den Kundenparkplatz vor der Reinigung Holterbosch an der Uerdinger Straße. Der Inhaber des Textilreinigungsbetriebs kommt gerade aus seiner Velberter Filiale und bringt Kleidungsstücke mit, die Krefelder Kunden seines Unternehmens gehören. „Ich möchte die Umweltbelastung durch den Wäschetransport deutlich reduzieren und habe mich daher für ein Elektrofahrzeug entschieden“, erklärt er seine Motivation. „Das funktioniert grundsätzlich gut, da die Wegstrecke Velbert-Krefeld mit der Batteriereichweite unseres Lieferfahrzeugs gut zu bewältigen ist. Wir müssen unsere Touren jetzt allerdings gründlicher planen, denn unser neuer Transporter hat keinen Hybrid-Antrieb. Wenn die Batterie leer ist, bleibt er stehen.“ Dafür spart Huschs Unternehmen bei den aktuellen Benzinpreisen jeden Kilometer bares Geld – ein schöner Nebeneffekt der umweltfreundlichen Fortbewegung.
Zwei Standorte in Krefeld
Zu seinen Krefelder Filialen ist der geborene Seidenstädter auf dem Umweg über den Betrieb im Bergischen Land gekommen. Durch Vermittlung eines Verwandten übernahm er im Frühjahr 2013 eine alteingesessene Velberter Textilreinigung und baute zunächst den dortigen Betrieb aus. Bald kamen zwei weitere Filialen in Velbert und Wülfrath hinzu. Als sich dann die Möglichkeit ergab, mit der Reinigung Holterbosch ein Krefelder Unternehmen zu kaufen, das von seinen Eigentümern aus Altersgründen aufgegeben wurde, griff Husch zu. Inzwischen betreibt er neben dem Standort Uerdinger Straße eine weitere Filiale im Edeka-Center am Gahlingspfad. „Die alte Reinigung Holterbosch habe ich grundlegend modernisiert, um sie auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen“, berichtet der Unternehmer. „Den Standort bei Edeka Kempkens habe ich komplett neu errichtet. Über den haben wir viele neue Kunden gewonnen, weil sie ihren Einkauf bequem mit dem Abgeben und Abholen ihrer Kleidung verbinden können.“
Zusätzliche Transporte vermeiden
Sowohl der Bequemlichkeit seiner Kunden als auch der Umwelt dient es, dass Husch Hemden wieder vor Ort reinigen lässt, und nicht an einem zentralen Standort. „Das hat man früher gerne gemacht, um Kosten zu sparen“, sagt der Reinigungsunternehmer. „Ich möchte diese zusätzlichen Transporte aber vermeiden. Außerdem freuen sich meine Teammitglieder vor Ort, wenn sie nicht nur Kleidung annehmen, sondern auch aktiv am Reinigungsprozess mitarbeiten. Und durch die Dezentralisierung können wir unsere kurzen Abholfristen für Hemden problemlos sicherstellen.“ Mit 35 Beschäftigten an fünf Standorten betreibt er ein für die Branche mittelgroßes Unternehmen, das viel Wert auf Kundenbindung durch einen sehr guten Service und große Innovationsbereitschaft legt. Ein Beispiel dafür ist auch die Möglichkeit, sich per E-Mail benachrichtigen zu lassen, wenn die Kleidung abholbereit ist. „Das ist auch durch unser Bonuskartensystem möglich“, erläutert Husch und führt die Win-win-Situation aus: „Wir geben unseren Kunden auf Wunsch Prepaid-Karten, mit denen sie bis zu 20 Prozent Rabatt bekommen. Dadurch sind sie im System erfasst, das ihnen automatisch ein Mail schickt, sobald ihre Kleidung fertig ist. Wenn sie in der Nähe sind, kommen sie eben zum Abholen vorbei, und alle sind zufrieden.“
Polybags statt Einwegfolien
Für die Umwelt engagiert sich Robin Husch aber nicht nur durch Transportvermeidung. Ein anderes Feld ist die Reduzierung von Müll. „Frisch gereinigte Kleidung muss geschützt werden“, ist dem Unternehmer bewusst. „Auf der anderen Seite möchten und müssen wir die Menge an eingesetzten Kunststofffolien reduzieren.“ Eine Lösung dafür sind langlebige Polybags, die die Kunden bei Holterbosch erwerben, und dann als Transportsack für die Anlieferung der schmutzigen Kleidungsstücke samt eventuell nicht mehr benötigten Kleiderbügeln nutzen können. Die Polybags werden von der Reinigung mitgewaschen und dienen anschließend als Schutzhülle für die gereinigte Kleidung. Die stabilen Polybags sind voll maschinenwaschbar und komplett recyclingfähig.
Ein anderes Feld, auf dem Huschs Unternehmen aktiv Umweltschutz betreibt, ist das Reinigungsverfahren selbst. So wird bei Holterbosch heute das auf biologisch abbaubarem, modifizierten Alkohol basierende Lösemittel „Sensene“ eingesetzt. „Giftige Chemikalien wie ‚PER‘, die in einigen Reinigungen immer noch üblich sind, benutzen wir überhaupt nicht“, betont Husch. „Darüber hinaus haben wir auch unseren Wasserverbrauch deutlich reduziert, indem wir das Kühlwasser aus den Maschinen noch einmal verwenden.“
Auf die Coronakrise und die steigenden Energiekosten reagiert das Unternehmen Holterbosch mit Innovationen, die zugleich Kosten sparen, der Umwelt guttun und die Kundenbindung erhöhen. „Natürlich mussten auch wir unsere Preise an einigen Punkten anpassen. Das wollen wir aber so gering wie möglich halten“, erklärt Husch, „denn Reinigung darf kein Luxusgut werden.“
Reinigung Holterbosch
Uerdinger Straße 296
47800 Krefeld
Telefon: 02151 591977
www.textilpflege-husch.de
Gahlingspfad 12
47803 Krefeld
Telefon: 02151 303615
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