Die Harfe ist eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit und seit Oktober 2020 auch in Krefeld zu finden: Beim Harfenatelier I love harps auf Gut Krusshof.

Die Harfe ist eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit und kam bereits um etwa 3.000 vor Christus in Ägypten und Mesopotamien vor. Pedalharfen, so wie man sie heute kennt, gibt es seit dem 18. Jahrhundert. In der klassischen Musik werden häufig etwa eineinhalb bis zwei Meter hohe Pedalharfen – sogenannte­ Konzertharfen – eingesetzt, die mit einer Doppelreihe Pedale ausgestattet sind. Wesentlich kleiner und leichter sind in der Regel die Hakenharfen, bei denen verstellbare Haken für das Umstimmen der Saiten verwendet werden. Hakenharfen gibt es bereits seit dem 17. Jahrhundert. Sie sind vor allem im süddeutsch-böhmischen Raum und in Irland beliebt. Nicht umsonst führt die Republik Irland eine Harfe im Wappen.

Der niederrheinische Vierkanthof bietet ein ideales Ambiente

Weniger bekannt ist vielleicht, dass auch Nordrhein-Westfalen eine regelrechte Harfenhochburg ist, und ­Krefeld seit Oktober 2020 ebenfalls ein veritabler Harfen-Hotspot. Denn seitdem gibt es im Gut Krusshof an der Oberbenrader Straße die Harfengalerie „I Love Harps“. Die Räume in dem traditionellen niederrheinischen Vierkanthof bieten ein ideales Ambiente für die Präsentation der edlen Musikinstrumente. Stilvoll ist bereits der Eingangsbereich mit ­seinem historischen Fliesenboden. ­Luftig und großzügig wirken die durch eine große Glastür getrennten Showrooms, in denen je eine Auswahl der elegant geschwungenen Saiteninstrumente ausgestellt ist. Besucher dürfen erst einmal auf einer der wuchtigen Ledercouchen Platz nehmen und einen frisch gebrühten Cappuccino oder einen kühlen Softdrink genießen. Denn die Inhaber der Krefelder Harfengalerie legen großen Wert darauf, dass sich die Besucher ihrer Räume wohlfühlen. Bei der Beratung wird sich Zeit gelassen, und natürlich kann man die Harfen hier auch ausprobieren und sich intensiv zum Thema austauschen.

Vom kleinen Laden zum Harfen-­Hotspot

Dabei ist Maximilian Schultes selbst gar kein Harfenspieler. Er arbeitete ursprünglich in der Automobilindustrie, während seine Frau Christina bereits seit ihrem siebten Lebensjahr Harfe spielt, sich dann aber für ein Wirtschaftsstudium entschied, was sich später als gute Grundlage für das gemeinsame Unternehmen erweisen sollte. In den Harfenhandel sind die beiden zunächst klein einstiegen und wollten ihn erst nebenbei betreiben. „Da unser Online-Shop sich immer besser entwickelte, wurde daraus dann bald ein richtiges Business mit über 800 Bestellungen im Jahr“, erinnert sich Maximilian Schultes. Also vertiefte er sich immer mehr in das Thema, bis er zum Harfenexperten wurde – abgesehen davon, dass er selbst keine Harfe spielt. „Irgendwann erreichte I Love Harps dann so eine große Dimension, dass wir es nicht mehr nebenberuflich betreiben konnten, also entschloss ich mich schließlich, meinen Beruf aufzugeben und mich ganz den Harfen zu widmen“, berichtet er. Dabei hat der Erfolg der beiden vor allem zwei Gründe: den gut organisierten Online-Shop und die konsequente Service-Orientierung. „Bei uns ist der größte Teil der Artikel vorrätig und wird am gleichen Tag versandkostenfrei verschickt“, berichtet der Harfenhändler. „Das wissen unsere Kunden sehr zu schätzen, und bestellen bei uns sowohl kleinere ­Artikel und Accessoires als auch höherpreisige Produkte, was sich in der Mischkalkulation für uns gut rechnet – und einige kommen dann auch zu uns in die Harfengalerie, um sich ein Instrument auszusuchen.“

Von Klassik über Oper bis Heavy Metal

Um auch Musikbegeisterten mit weniger Finanzkraft einen Einstieg in die Harfenmusik zu ermöglichen, bietet I Love Harps auch das Mieten von Harfen für geringe monatliche Gebühren an. Will man die Harfe später kaufen, werden die Mietgebühren angerechnet. Eine weitere Idee, um die Einstiegshürde für das Harfenspiel zu reduzieren ist eine günstige Harfe für unter 1.000 Euro, die die Schultes in Kooperation mit einem Harfenbauer auf den Markt bringen wollen. Alle, die in die Arbeit mit dem Instrument hineinschnuppern möchten, oder auch ihre Spielkunst perfektionieren, können an der Oberbenrader Straße Unterricht bekommen, den die erfahrene Harfenlehrerin Uta Deilmann gibt. Ein eigenes Instrument ist dazu nicht erforderlich, da vor Ort genügend Harfen vorhanden sind.

Im Harfenatelier auf Gut Krusshof gibt es sowohl die leichteren, günstigeren Hakenharfen, als auch große, hochwertige Konzertharfen.

„Allein in NRW gibt es mehrere tausend Harfenspieler, und es werden immer mehr. Das liegt auch daran, dass man mit der Harfe alles spielen kann – von Klassik über Oper bis zu Heavy Metal. ‚Die Harfe ist ein ganzes Orchester, wenn man ihr großes Potenzial verwenden kann‘“, zitiert Schultes die bulgarische Harfenistin und Komponistin Anna-Maria Ravnopolska-Dean. Neben den klassischen Harfentypen gibt es inzwischen auch elektronisch verstärkte Modelle, und dank moderner Technik auch unterschiedlichste Materialien für die Harfensaiten. „Außer den traditionellen Saiten aus Tierdarm, werden Harfensaiten heute auch Stahl- und Nylonsaiten, sowie Saiten aus Carbon und ummanteltem Metall hergestellt“, erklärt der Experte. „Harfen sind meistens mit unterschiedlichen ­Saitentypen bespannt, um die Klangbreite der Instrumente zu erweitern.“

Schwingungen der Musik übertragen sich auf den Körper

Im Harfenatelier auf Gut Krusshof gibt es sowohl die leichteren, günstigeren Hakenharfen, als auch große, hochwertige Konzertharfen.

Maximilian Schultes ist sehr froh, ­seinen Industriejob gegen die Arbeit in der Harfengalerie getauscht zu haben. Harfenmusik habe eine entspannende Wirkung und werde daher auch zur Heilung von Krankheiten eingesetzt, wie zum Beispiel von Uschi Laar mit ihrem Institut für Harfe und Musikheilkunde, weiß Schultes. „Beim Spielen liegt die Harfe auf der Schulter. Dadurch übertragen sich die Schwingungen der Musik auf den Körper“, erklärt er begeistert. Seit er vom „Harfen-Virus“ befallen ist, den seine Frau Christina bereits seit ihrer Kindheit in sich trägt, nutzen die beiden jede Gelegenheit, ihre Passion in die Welt zu tragen. So möchten sie bald Konzerte und Veranstaltungen in den Event-Räumen von Gut Krusshof oder auch an anderen Orten, die sich für ein Harfen-Konzert eignen, durchführen. „Ich kann mir auch gut ein Essen mit begleitender Harfenmusik vorstellen – oder bei schönem Wetter ein Barbecue, womit ich dann zwei Leidenschaften verbinden könnte“, erzählt Maximilian Schultes strahlend. „Harfe spielen ist pure Emotion. ­Daran möchten wir möglichst viele Menschen teilhaben lassen!“


I Love Harps
Oberbenrader Str. 51, 47804 Krefeld
www.iloveharps.com

Über den/die Autor/in: Michael Otterbein

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Tags: , , , 0 Kommentare on „I Love Harps“ – Krefelds eigene HarfengalerieVeröffentlicht am: 10. November 2021Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023958 WörterGesamte Aufrufe: 620Tägliche Aufrufe: 25 Minuten Lesezeit

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