Die Bürgerstiftung Krefeld engagiert sich seit 2005 für gemeinnützige Projekte in unserer Stadt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen – zum Beispiel durch Mathecoaching, Schwimmkurse oder Sprachreisestipendien. Mit diesem Artikel wollen wir allerdings die Geschichte eines an die Bürgerstiftung vererbten Hauses erzählen.

Bürgerstiftung Krefeld

Wie ein gestiftetes Haus ukrainische Familien glücklich macht

 

Die Bürgerstiftung Krefeld engagiert sich seit 2005 für gemeinnützige Projekte in unserer Stadt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen – zum Beispiel durch Mathecoaching, Schwimmkurse oder Sprachreisestipendien. Die Stiftung hat sich aber auch um die Rettung des Bootshauses im Stadtwald verdient gemacht und trägt unter dem Motto „Aus überflüssig wird überglücklich“ dazu bei, dass ungenutzte und gut erhaltene Dinge an Menschen gehen, die diese wirklich gebrauchen können. Mit diesem Artikel wollen wir allerdings die Geschichte eines an die Bürgerstiftung vererbten Hauses erzählen.

„Ursula Küppers hätte sich gefreut, wenn Sie erfahren hätte, dass in ihrem Haus heute zwei ukrainische Familien wohnen“, ist Monika Klingen von der Bürgerstiftung Krefeld überzeugt. Küppers hatte ihr Haus am Neuen Weg der Stiftung vererbt und sich gewünscht, dass es zum Nutzen ihrer Heimatstadt Krefeld verwendet wird. Mit der Immobilie Erträge für die Arbeit an gesellschaftlichen Projekten zu erzielen, war auch der erste Gedanke des Stiftungsvorstandes. Doch dann kam der Ukraine-Krieg, und alles war anders: „Als uns bewusst wurde, dass jetzt dringend Wohnraum für ukrainische Flüchtlinge gebraucht wird, waren andere Nutzungspläne schnell vom Tisch“, erklärt Markus Prehn, der Vorsitzende des Stiftungsrats. „Wir haben uns dann nach Handwerksbetrieben umgesehen, die die zwei Wohnungen schnell in einen nutzbaren Zustand bringen und uns sehr gefreut, Unternehmen zu finden, die dazu kurzfristig bereit waren.“

Die Handwerker hatten in dem 1962 erbauten Haus einiges zu tun. Zunächst war der Stromkreislauf zu erden. Dann mussten die alten Wasserrohre aus Blei ausgetauscht und auch sonst einiges erneuert werden. Von April bis September 2022 liefen die Renovierungsarbeiten. Wobei es sich für die Stiftung auszahlte, neben Architekt Klaus Brandt mit Robert Krawczyk einen fachkundigen Mitarbeiter für die Koordinierung der Bauarbeiten gefunden zu haben. Krawczyk ist als „Facility Manager“ bei der Bürgerstiftung angestellt und kümmert sich um den Erhalt der Liegenschaften. Auch von Vorstandsseite stand durch Monika Klingen jeden Tag eine Ansprechpartnerin vor Ort zur Seite, die nicht nur kurzfristige Entscheidungen treffen konnte, sondern auch selbst fehlendes Werkzeug und Materialen im Baumarkt beschaffte.

 

Im September 2022 konnten zwei Familien einziehen. Im Dachgeschoss entsteht bald eine dritte Wohnung.

 

 

Guter Wohnraum für Geflüchtete

Auf diese Weise konnten beide etwa 60 Quadratmeter großen Wohnungen ab September 2022 an ukrainische Geflüchtete vermietet werden. In einer Wohnung lebt jetzt eine Familie mit einer 15-jährigen Tochter und einem 10-jährigen Sohn, in der anderen eine alleinerziehende junge Frau mit zwei, vier und sechs Jahre alten Kindern. Als nächsten Schritt plant die Stiftung, auch das Dachgeschoss auszubauen, um eine weitere Wohnung zu schaffen. Außerdem soll der schöne Südgarten für den Sommer nutzbar gemacht werden. „Wenn der Krieg hoffentlich bald vorbei ist, und die Menschen aus der Ukraine in ihre Heimat zurück können, überlegen wir, das Haus für eine andere Nutzung herzurichten“, berichtet Monika Klingen. „Die zukünftige Nutzung muss in jedem Fall unserer Stiftungssatzung entsprechen.“

„Zu Ehren der Stifterin der Immobilie soll das Haus ihren Namen, ‚Ursula Küppers Haus‘, tragen“, berichtet Stiftungsvorstand Jochen Rausch. „Frau Küppers war durch unsere Öffentlichkeitsarbeit auf uns aufmerksam geworden, und kam dann zum Neujahrsempfang. Sie war eine sehr intelligente und gebildete Frau mit klaren Vorstellungen, die ihr Vermögen bis ins hohe Alter selbst verwaltet hat. Wir freuen uns wirklich, dass wir sie überzeugen konnten, uns einen Teil ihres Erbes anzuvertrauen.“ Dabei war Ursula Küppers sowohl die politische Neutralität der Krefelder Bürgerstiftung wichtig als auch ihre Arbeit zum Nutzen Krefelds.

Für Spenden an eine gemeinnützige Stiftung fallen keine Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer an.

So geht Erbschaft-Spenden

Die Übertragung von Vermögenswerten an eine Stiftung ist grundsätzlich schon zu Lebzeiten oder als testamentarische Lösung, wie bei Ursula Küppers, möglich. Dabei haben Spenden an eine gemeinnützige Organisation grundsätzlich auch einkommenssteuerliche Vorteile: denn bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrags der eigenen Einkünfte können als Sonderausgaben steuermindernd geltend gemacht werden. Darüber hinaus sind alle Schenkungen an die Bürgerstiftung schenkungssteuerfrei, und Vermächtnisse – egal ob Geld- oder Sachwerte – sind von der Erbschaftssteuer befreit. „Mehr noch als die steuerlichen Vorteile ist für viele Spender wichtig, dass ihr Vermögen einem sinnvollen Zweck zugeführt wird“, betont Markus Prehn. „Das gilt vor allem für Menschen ohne Erben, deren Eigentum nach ihrem Tod ansonsten an den Staat fallen würde.“

Bürgerstiftung Krefeld

Markus Prehn, Monika Klingen und Jochen Rausch.

Ein weiteres Argument für eine Spende an die Bürgerstiftung Krefeld ist, dass die gespendeten Gelder zum weitaus überwiegenden Teil deren Projekten zugutekommen. Und die sind so vielseitig wie wirklich nützlich. „Wir haben nur einen minimalen Verwaltungsaufwand, und alle Menschen in unserer Stiftung sind gestandene Persönlichkeiten, denen Sie ihr Vermögen getrost in die Hand geben können“, erklärt Stiftungsratsvorsitzender Markus Prehn, und Vorstand Jochen Rausch ergänzt: „Wer an der Verwendung seines Geldes mitwirken möchte, kann dies gerne tun und uns sein Geld zweckgebunden anvertrauen. Eine gute Möglichkeit für eine dauerhaft wirkende Spende ist ein Namensfonds, der separat vom übrigen Stiftungsvermögen ausgewiesen wird. Dazu bleibt der gute Zweck dauerhaft mit Ihrem Namen verbunden“, so Jochen Rausch und macht deutlich, dass Spenden an eine Stiftung nicht nur ein Thema für vermögende Menschen, sondern auch kleine Beträge jederzeit willkommen seien: „Wir freuen uns genauso, wenn uns jemand mit zehn Euro im Monat bedenkt.“

 

 

www.buergerstiftung-krefeld.de

Spendenkonten:

Sparkasse Krefeld | IBAN: DE25 3205 0000 0000 0099 77 | BIC: SPKRDE33 

Volksbank Krefeld | IBAN: DE07 3206 0362 0000 0099 70 | BIC: GENODED1HTK

 

Über den/die Autor/in: Michael Otterbein

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Tags: , , , , 0 Kommentare on Wie ein gestiftetes Haus ukrainische Familien glücklich machtVeröffentlicht am: 6. März 2023Zuletzt bearbeitet: 7. März 2023944 WörterGesamte Aufrufe: 522Tägliche Aufrufe: 44,8 Minuten Lesezeit

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