Gastbeitrag Dr. Julia Opladen-Kauder
Was sagt dieser Satz aber nun aus über das Selbstverständnis und den Auftrag eines Vereins, der hier in Krefeld seit nunmehr 105 Jahren „heimatkundlich“ aktiv ist? Der Vereinsvorstand sieht seine Aufgaben darin, kulturelle Entwicklungen im Laufe der Jahre im Blick zu haben und halten, die Mitbürgerinnen und Mitbürger – darunter auch die Menschen aus aller Welt, die hier langfristig Zuflucht gefunden haben – zu erreichen und nachhaltig zu interessieren, sich flexibel auf die Interessen unterschiedlicher Generationen einzustellen. Und schließlich auch: Politik und Verwaltung in ihrem Handeln zu unterstützen, aber ebenso die Behebung offensichtlicher Missstände offen anzumahnen.
Vor über 105 Jahren wurde der Grundstein gelegt
Der Verein für Heimatkunde beging im Jahre 2018 seinen 100. Geburtstag und gehört damit zu den ältesten immerfort bestehenden Vereinen innerhalb der Stadt Krefeld. Er hat sich über den gesamten Zeitraum mit einer großen Palette kultureller Themen beschäftigt. Anders als in vielen Heimatvereinen oder Heimatbünden wurde er nicht erst nach Beendigung des Ersten Weltkrieges, quasi als Reaktion auf den vermeintlichen Verlust der nationalen Identität gegründet, sondern bereits acht Monate zuvor am 22. Februar 1918, als innerhalb der Gesellschaft noch gar nicht klar war, dass Deutschland den Krieg verlieren würde.
In der heute gültigen, inzwischen auch schon einige Jahrzehnte alten, aber immer noch zeitgemäßen Satzung findet sich ein weiterer wichtiger Punkt, nämlich die Verbreitung und Dokumentation heimatkundlicher Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten kulturellen Bereichen. Was wäre hierfür – damals wie heute – besser geeignet als die Publikation DIE HEIMAT – Krefelder Jahrbuch, die der Verein seit 1921 herausgibt? Im Jahre 1991 wurde sie vom Deutschen Heimatbund sogar als beste deutsche Heimatzeitschrift ausgezeichnet.
„Die größte Unterstützung sind unsere Familien“
Sucht man ein besonderes Ereignis aus der Geschichte, Angaben zu Persönlichkeiten der Stadt oder sonstigen besonderen Ereignissen, heißt es hier wie dort, in der Lokalpolitik und Verwaltung, in der Kulturszene und in interessierten Gesellschaftskreisen: Hast Du schonmal in der HEIMAT nachgesehen? Oder: Das findest Du in der HEIMAT.
Tatsächlich bietet das Jahrbuch einen stets wiederkehrenden „bunten Strauß“ an Themen zu Archäologie und Geschichte, Städtebau und Baugeschichte, Biografie und Familienkunde, Brauchtum und Mundart, Literatur und Sprache, Religion und Kirche, Natur und Kulturlandschaft. Dazu gibt es traditionell die Rubrik „von Oktober zu Oktober“ mit einer Rückschau auf die Lokalereignisse sowie die „Personalia“ des vergangenen Jahres, gleichsam als umfassendes Nachschlagewerk und Who’s who in Krefeld.
Inzwischen ist das Jahrbuch für Mitglieder auch digital auf der Vereinswebsite aufzurufen. Diese erhalten DIE HEIMAT kostenfrei als Jahresgabe des Vereins, Nichtmitglieder finden sie jährlich für einen erschwinglichen Preis im Krefelder Buchhandel.
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