„ES IST SEHR SCHADE, DASS VIELE GAR NICHT ERST IN DIE INNENSTADT GEHEN, WEIL ES HIER ANGEBLICH NICHTS GUTES GIBT“, sagt Immobilienmakler Markus Schreurs.
„Klar gibt es Verbesserungsbedarf, aber ebenso findet man in Krefeld versteckte Juwelen – kleine Läden, Restaurants oder Cafés – die mit viel Liebe und Herzblut geführt werden.“ Das sehen wir bei kredo genauso, und haben uns daher zusammen mit Markus Schreurs auf den Weg zu Krefelds „Kreativ-Inseln“ gemacht, die wir nach und nach in unserem Magazin vorstellen möchten. Denn, wer einmal entdeckt, was es in unserer Stadt Tolles gibt, kann keine negativen Pauschalurteile mehr fällen.
Unsere erste Tour führt in das Viertel rund um den Westwall mit seiner schönen Gründerzeitarchitektur. Auf dem Fichte-Gymnasium ist Markus Schreurs zur Schule gegangen, und hier war er als Jugendlicher in Sachen Party unterwegs. Beginnen wollen wir unseren Spaziergang in dem außergewöhnlichen Concept Store „Herr Reiners“. Der verbindet Textilhandwerk, nachhaltige Mode und „schöne Dinge ohne Stecker“ – alles analog und liebevoll von Hand hergestellt. Von seinem Quasi-Namensvetter Marcus Schiess lässt sich Schreurs hier gerne in Sachen Mode beraten. Wenn er Glück hat, bekommt er dazu noch einen leckeren Cappuccino vom benachbarten Café Mari, den er zusammen mit Marcus und seiner Frau Alexandra an ihrem großen Ateliertisch genießt.
„EINIGE KREFELDER KOMMEN LEIDER NUR FÜR SCHNELLE ERLEDIGUNGEN IN DIE STADT!“
Vom hübschen blauen Jugendstilhaus des Herrn Reiners sind es nur ein paar Meter zur Breite Straße: mit dem Asia-Fusion-Restaurant „Favo“, der Crefelder Kaffeerösterei und der Spezialbrot-Bäckerei Ullrich. Uns zieht es heute allerdings zum Westwall, zur Bar Gloriette, mit der Blauer-Engel-Inhaber Jan Aretz und Gastro-Enthusiast Christopher Weiss letzten Oktober eine Lücke im Krefelder Nachtleben geschlossen haben. Die beiden gelernten Tischler schufen eine hübsche kleine Bar mit echtem Altbaucharme. Wir lassen uns auf der Fensterbank mit Blick auf Markus Schreurs alte Schule nieder und genießen die schöne Aussicht zum schmackhaften Getränk.
Vorbei am Restaurant Globetrotter, dem Kunstprojekt „Oh Ramrath“ und dem „Weltladen Krefeld“ führt unser weiterer Weg zum Joseph-Beuys-Platz vor dem Kaiser- Wilhelm-Museum. Der mausert sich seit Kurzem zu einem Krefelder Veranstaltungsort, wenn auch noch mit ein paar technischen Problemen. „Um unser einmaliges Kunstmuseum beneiden uns draußen viele“, betont Markus Schreurs, „und das Café Geschwisterherzen direkt gegenüber ist ein sehr schöner Ort, den viele gar nicht kennen. Einige Krefelder aus den Vororten kommen leider nur für schnelle Erledigungen in die Stadt und nehmen links und rechts gar nichts wahr. Dabei verpassen sie einiges.“
Ein Fehler sei es auch, unsere nächste Station zu ignorieren: „Kobes Krefeld“ das Fachgeschäft für Tischkultur, dessen Inhaber Jan-Willem Kobes und Claus Weissenborn sich seit vielen Jahren dem Zauber hochwertigen Markenporzellans verschrieben haben. Dementsprechend prächtig und farbenfroh wirkt Ihr Ladenlokal. Anfang vorigen Jahres sind die beiden mit ihren Schätzen von der Schwertstraße in die Evertstraße nahe dem Dionysiusplatz gezogen, um von Krefelder Design-Liebhaberinnen und Porzellan-Fans noch besser wahrgenommen zu werden. Unser „Stadtführer“ Markus Schreurs hat diesen Ort auch erst kürzlich entdeckt und freut sich, ihn im kredo präsentieren zu dürfen.
„SOLCHE LÄDEN UND LOKALE TRAGEN DAZU BEI, KREFELD ATTRAKTIV ZU MACHEN!“
Nach so viel Input dürstet es uns nach fester und flüssiger Nahrung, die wir bei Banh Mi Bay auf der Marktstraße bekommen. Dort produziert die Familie Nguyen sehr leckere Bowls, Sommerrollen aus Reispapier und vietnamesische „Banh Mi“-Baguettes, nach denen das Lokal benannt ist. „Besseres vietnamesisches Streetfood bekommt man auch in den Metropolen nicht“, erklärt Markus Schreurs überzeugt, während er genießerisch eine Sommerrolle in die unnachahmliche Banh Mi Saté-Sauce taucht. „Auch hier ist, unbemerkt von vielen Krefeldern, ein echter Gastro-Geheimtipp entstanden. Genau solche Läden und Lokale tragen dazu bei, Krefeld attraktiv zu machen. Das möchte ich gerne unterstützen, damit das Gerede über unsere langweilige Innenstadt endlich aufhört. Alle, die ihr meint, hier ist nichts los, kommt doch mal an einem Samstagvormittag her und bummelt einfach durch die Stadt. Ihr werdet mehr tolle Orte entdecken als ihr gedacht habt!“
Markus Schreurs ist Gründer und Inhaber des gleichnamigen Krefelder Immobilienunternehmens mit Standorten in Bockum, Hüls, Traar und im Bismarckviertel – sowie seit Kurzem in Kempen. Der gebürtige Krefelder und überzeugte Lokalpatriot begleitet die Entwicklung seiner Heimatsstadt mit fundierter Kritik. Nicht nur seinen Kölner und Düsseldorfer Kunden möchte er die schönen Seiten Krefelds näherbringen.
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