Bewerbungs-Endphase von „Platz für deine Visionen“ vom Krefelder Stadtmarketing: hier können sich Interessent:innen um Ladenlokale bewerben.

Wer schon immer mal davon geträumt hat, sich in Krefeld mit einem Konzept, das über den klassischen Einzelhandel hinausgeht, selbstständig zu machen, bekommt seit einem Jahr die einmalige Chance dazu: Egal ob Freizeitangebote, Gastronomie, saisonale Geschäfte, ein regionales Sortiment, eine Verbindung von analogen und digitalen Elementen oder eine Mischung aus Treffpunkt, Handel und Dienstleistung – beim Projekt „Platz für deine Visionen“ ist alles möglich. Dank des Corona-Soforthilfeprogramms der Bezirksregierung, durch das die Mieter:innen lediglich noch 20 Prozent der Normal-Miete zahlen müssen (50 Prozent werden durch die Bezirksregierung übernommen und die Vermieter:innen verzichten auf 30 Prozent), ist die Gelegenheit zum Greifen nah.

Schon im vergangenen Jahr konnte das Stadtmarketing erfolgreich einige Mieter:innen und Vermieter:innen zusammenbringen und neue Visionen in Krefeld umsetzen. Ganz aktuell versucht das Krefelder Stadtmarketing, Künstler:innen für ein Projekt der ganz besonderen Art zu vernetzen: „Wir haben einen interessierten Künstler, der sich ein Ladenlokal gerne mit anderen Künstler:innen teilen würde“ erklärt Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings.

„Man könnte daraus ein kulturelles Forum in der Innenstadt erschaffen“

Bewerbungs-Endphase von „Platz für deine Visionen“ vom Krefelder Stadtmarketing: hier können sich Interessent:innen wie Christof Legte um Ladenlokale bewerben.

Für Künstler Christof Legde war es Liebe auf den ersten Blick. Als er das leerstehende Ladenlokal an der Königstraße 85 betreten hat, ist ihm direkt das riesige Potenzial ins Auge gesprungen, und es war schnell klar: „Das ist ein irre tolles Ding! Daraus könnte man ein kulturelles Forum in der Innenstadt erschaffen.“ Einziger Schönheitsfehler für Legde: Er wohnt in den Niederlanden und sucht deshalb Mitstreiter:innen.

Claire Neidhardt sieht das Stadtmarketing als Schnittstelle zwischen den Eigentümer:innen und den potenziellen Mieter:innen: „Wir versuchen, die Player zusammenzubringen. Die konkrete Umsetzung muss aber durch die Mieter:innen selbst geschehen.“ Die Ausgangsvoraussetzungen seien durch das Corona-Soforthilfeprogramm einmalig: „Durch die große Mietreduktion und die Unterstützung seitens des Stadtmarketings, der IHK und der Stadtplanung erhalten potenzielle Mieter:innen eine Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Vision.“ Das Stadtmarketing möchte nicht nur Interessenten zusammenbringen, sondern sie auch bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.

Für Christof Legde, der das leerstehende Ladenlokal an der Königstraße erstmals im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags mit einigen Werken seines Projekts „Ikarus“, das unter anderem Fahrräder zu leuchtenden Flugobjekten werden lässt, bespielt hat, ist die Chance einzigartig: „Das Ladenlokal ist im Prinzip wie eine Galerie. Es ist optimal geeignet, um dort Kunst auszustellen, aber auch, um dort Lesungen oder Musik-Sessions durchzuführen“, so der Künstler, der in Krefeld studiert hat. In seiner Vision könnte aus dem Ladenlokal ein Ort werden, an dem sich verschiedene Kultursparten wiederfinden. So könne ein völlig alternatives Konzept zur Belebung der Innenstadt entstehen. 

Dass die Idee nicht nur beim Stadtmarketing, sondern auch bei der Vermieterin, auf offene Ohren stößt, ist eine Win-Win-Situation, die auch Claire Neidhart sehr freut: „Die Vermieter:innen haben natürlich die letzte Entscheidungsinstanz in dem Projekt. Umso mehr freut es mich, dass die Eigentümerin sich sehr offen für solch ein Konzept gezeigt hat. Jetzt müssen wir nur noch Mitstreitende finden, die das Projekt gemeinsam mit Christof Legde umsetzen.“ Neidhardt sieht wie Legde die Chance, aus dem leerstehenden Ladenlokal eine völlig neue Wirkungsstätte entstehen zu lassen: „Wir haben immer mal wieder Anfragen von Künstler:innen, die Räumlichkeiten für Ausstellungen suchen. Das ist die optimale Chance, um gemeinsam als Mietergemeinschaft etwas Neues in der Innenstadt zu erschaffen.“ Auch eine Kopplung an klassische Öffnungszeiten sei nicht zwingend notwendig: „Natürlich ist uns schon daran gelegen, dass das Ladenlokal nicht nur alle zwei Wochen geöffnet hat, aber es muss auch nicht jeden Tag von morgens bis abends offen sein“, so die Leiterin des Stadtmarketings. Ebenso wären Vernissagen, begleitet durch die Werbung des Stadtmarketings, denkbar. Voraussetzung ist, dass sich weitere Kreative sowohl mit einer Nutzung einbringen als auch an den Mietkosten beteiligen, so Neidhardt. 

Christof Ledge hofft jetzt auf das Interesse von anderen Mitstreiter:innen aus Krefeld: „Wie toll wäre es, die Innenstadt nicht nur mit Kleidung und Lebensmitteln, sondern auch mit Kunst und Kultur dauerhaft zu bereichern?“, träumt der Künstler. Bis Ende Februar könnten sich Interessierte für diese Nutzungsidee per Mail an das Stadtmarketing wenden: platzfuerdeinevisionen@krefeld.de.

Bewerbungs-Endphase von „Platz für deine Visionen“ vom Krefelder Stadtmarketing: hier können sich Interessent:innen um Ladenlokale bewerben.

Infos zum Projekt 

Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Förderkulisse erst einmal auf zwei Jahre begrenzt und läuft Ende 2023 aus. Der Aufruf, „Platz für Deinen Visionen“ und das Zusammenbringen von Eigentümern und Mietern ist weiterhin offen für Nutzungsideen, aber auch für weitere Ladenlokale, die in den Wettbewerb aufgenommen werden können. Alle zurzeit verfügbaren Objekte sind mit übersichtlichen Exposées, in denen unter anderem wichtige Eckdaten wie Miet- und Nebenkosten, Lage, Grundriss und Ausstattung sowie aktuelle Fotos zu finden sind, auf der Homepage www.krefelder-perspektivwechsel.de zum Download hinterlegt.


Kontakt für die Bewerbung

Stadtmarketing Krefeld
platzfuerdeinevisionen@krefeld.de
Telefon: 02151 861505
www.krefelder-perspektivwechsel.de

Über den/die Autor/in: Sarah Weber

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Tags: , , , , , , , 0 Kommentare on Platz für deine VisionenVeröffentlicht am: 3. März 2022Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2023813 WörterGesamte Aufrufe: 460Tägliche Aufrufe: 24,3 Minuten Lesezeit

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